
FETTE PALETTE no.11

Fabians
Randnotiz
Wir dachten erst an Himbeersahne. Dann an einen fancy Nachtisch. Dann: Moment mal – das ist Kaffee?! Co-fermentiert mit Litschi, aber keine Sorge – kein Früchtetee-Vibe, sondern cremig, fruchtig, clean und ziemlich besonders. Ein Kaffee, der auffällt, ohne laut zu sein. Und zack – direkt ein VIP-Ticket in unsere FETTE PALETTE bekommen. Aber Achtung: streng limitiert. Also schnell – oder später neidisch sein.
FETTE PALETTE no.11 – Unglaublich cremiger Kaffee mit viel tropischer Frucht aus Kolumbien.
Unser erster co-fermentierter Kaffee von der Finca La Reserva in Kolumbien. Hier wurde Litschi mit in den Tank geschmissen und das schmeckt man! Super silky ist dieser Kaffee mit einem sehr sauberen Profil. Wir denken neben Litschi noch an Himbeersahne. Unfassbar lecker!
Die Finca La Reserva liegt in den Bergen von Ciudad Bolívar im Departamento Antioquia – einer Region in den kolumbianischen Anden südwestlich von Medellín, die für ihre lange Kaffeetradition und exzellente Bedingungen für den Anbau von Spezialitätenkaffee bekannt ist. Das Anwesen umfasst rund 400 Hektar, von denen heute etwa 180 Hektar in Höhenlagen zwischen 1.950 und 2.000 Metern mit Arabica-Kaffee bepflanzt sind. Hier wächst unter anderem die Varietät Caturra, umgeben von dichter Vegetation und einem geschützten Naturreservat. Kühle Nächte, viel Sonne und mineralreiche Böden lassen die Kirschen langsam reifen und sorgen so für komplexe Aromen.
Geführt wird die Finca von Juan Felipe Ocampo, einem visionären Pionier im nachhaltigen Kaffeeanbau. Als er La Reserva Anfang 2018 übernahm, befand sich die Farm in einem desolaten Zustand: Aufgrund historisch niedriger Kaffeepreise und fehlender Kenntnisse im Bereich Spezialitätenkaffee waren die vorherigen Eigentümer:innen in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Die Finca lag fast drei Jahre lang größtenteils brach, und nur etwa zehn Prozent der Kaffeelots wurden noch bewirtschaftet. Juan Felipe Ocampo erkannte jedoch das große Potenzial des hochgelegenen, fruchtbaren Geländes und machte es sich zur Aufgabe, La Reserva wiederzubeleben. Durch gezielte Investitionen, nachhaltige Anbaumethoden und klare Qualitätsstandards hauchte er dem Projekt neues Leben ein.
Heute wird auf La Reserva zweimal jährlich geerntet – zwischen Oktober und Dezember sowie zwischen April und Juni. Ein erfahrenes Team pflückt die reifen Kirschen sorgfältig von Hand und selektiv, um sicherzustellen, dass nur die beste Qualität weiterverarbeitet wird. Diese kompromisslose Sorgfalt spiegelt sich im Geschmack der Kaffees ebenso wider wie das ganzheitliche Konzept, dem sich die Farm verschrieben hat. Über 50 % der Gesamtfläche – mehr als 200 Hektar – stehen unter Naturschutz. Die Farm beherbergt eine außergewöhnliche Biodiversität, darunter auch bedrohte Arten wie den Andenbrillenbären, der mit seiner charakteristischen Zeichnung rund um die Augen ein Symbol für den Schutz dieses einzigartigen Lebensraums geworden ist. La Reserva steht heute nicht nur für außergewöhnlichen kolumbianischen Kaffee, sondern auch für eine Form des Anbaus, die soziale Verantwortung, Umweltbewusstsein und höchste Qualität vereint – und gilt damit als Vorbild für zukunftsfähige Landwirtschaft in der Region.
Die Aufbereitung unserer „FETTE PALETTE No. 11” ist ein Beispiel für experimentelle Fermentation auf höchstem Niveau: ein mit Litschi co-fermentierter Kaffee. Nach der selektiven Ernte werden die reifen Kirschen zusammen mit Litschi-Fruchtfleisch und den natürlich vorhandenen Mikroorganismen des jeweiligen Lots in einem hermetisch verschlossenen Tank fermentiert. Die gezielt eingesetzten Milchsäurebakterien sind maßgeblich an der Entwicklung der komplexen Aromastruktur beteiligt.
Die anaerobe Fermentation dauert ca. 120 Stunden und wird engmaschig überwacht, um maximale Kontrolle über die enzymatischen Prozesse und die Aromabildung zu gewährleisten. Das Ergebnis ist ein ausbalanciertes, vielschichtiges Profil mit klaren Litschi-Noten, floraler Süße und einem saftigen, samtigen Mundgefühl. Im Anschluss werden die Kirschen langsam und gleichmäßig auf Trockenbetten über sechs bis zehn Tage getrocknet – abhängig von den klimatischen Bedingungen vor Ort.
Diese kontrollierte Trocknung stabilisiert die Bohne und bewahrt die während der Fermentation entwickelten Nuancen bis in die Tasse. Das Ergebnis ist ein ausdrucksstarker, gemäßigt fermentationsbetonter Kaffee mit tropischer Süße, eleganter Fruchtsäure und seidigem Körper – ein echtes Highlight aus dem experimentellen Bereich der Finca La Reserva.
Julians Brühempfehlung
Ja, also das ist wirklich mal leicht zu brühen. Persönlich finde ich ihn bei 1:17 am schönsten. Super silky, leichte Floralität und Litschi nicht super aufdringlich. Wer aber Bock auf Intensität hat, kann den auch mal so 1:15 brühen. Ansonsten würde ich mich ganz klassisch an mehrere Pours, mittleren Mahlgrad und 92-93°C halten.
Beispielrezept: 15g bei mittleren Mahlgrad (sowas wie 25 Clicks Commandante), 255ml, 93°C alle 30 Sekunden ca. 50ml. BAM, fertig.

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